Paartherapie

Sie gingen ins kleinste Cafe am Ort und rührten in ihren Tassen. Am Abend waren sie immer noch dort und konnten es einfach nicht fassen.

„Als sie einander 8 Jahre kannten ( und man darf sagen, sie kannten sich gut) kam ihre Liebe plötzlich abhanden, wie anderen Leuten ein Stock oder Hut."

Wann und wie haben Sie die Liebe verloren und was können wir tun, um sie wiederzufinden?


Beziehungscheck: (Für Details klicken Sie bitte auf eine Überschrift)

1. Die Krise ist oft der erste ehrliche Moment
In einer Beziehungskrise scheint das Ende der Zweisamkeit nahe. Gerade dann aber sehen sich beide, vielleicht zum ersten mal, im wahren Licht. Wer jetzt nicht gleich aufgibt, sondern Abschied nimmt von Träumen und sich der Realität und damit dem Leben stellt, kann eine beglückende Partnerschaft erfahren.
2. Liebe kann wachsen
Viele glauben, wenn es nicht mehr kribbelt im Bauch, ist alles, was einmal so schön begonnen hat, vorbei. Es ist ein Fehler dann davon zu laufen. Anfängliches Verliebtsein hat nichts mit einer reifen Partnerschaft zu tun, in der Liebe erst wachsen kann. Offenheit und Achtung vor dem anderen sind wichtige Voraussetzungen, um sich ganz – ohne innere Abwehr – den Gegebenheiten zuzuwenden. Das "Ja" für den anderen schliesst Fluchtwege aus.
3. Vor mir selbst kann ich nicht davonlaufen
Die Hoffnung endlich denjenigen zu finden der zu mir passt, treibt manchen immer wieder in neue Bindungen. Jeder von uns hat aber seine eigenen Sollbruchstellen, nimmt seine eigenen Schwierigkeiten mit. Diese und die des andren zu kennen und bewusst damit umzugehen, erfordert Respekt, Wachsamkeit und Arbeit an sich selbst. Wir können davonlaufen oder an den Schwierigkeiten wachsen.
4. Streiten heisst sich nahe sein, Vertrauen haben
Wir glauben, Streit zerstöre die Liebe. Wer aber nicht streitet oder nicht streiten kann, versäumt eine Nähe zum anderen, die nur durch eine ehrliche Auseinandersetzung möglich ist. Dazu sind Regeln notwendig, um sich dem anderen konstruktiv zuwenden zu können. Achtsamkeit und Respekt sind dabei die Grundlage.
5. Der andere ist nicht für mein Lebensglück zuständig
Wunschvorstellung: der Traumpartner, die Traumfrau ist endlich in der Lage, mich glücklich zu machen. Allein nur wir selbst entscheiden in unserem Leben über unser Wohlergehen und Lebensglück. Der andere kann im besten Sinne ein Begleiter sein – mehr nicht, eine bittere Wahrheit.
6. Erst im Alltag zeigt sich die Tragfähigkeit einer Beziehung
Da leben wir in so einer einzigartigen Situation mit vielen Höhepunkten, das ist eine tolle Beziehung. So sieht es aus der Ferne aus. Die Wahrheit aber ist: da können zwei noch so verliebt sein, da können beide über viele Jahre hinweg ihre Beziehung gepflegt haben, so lange sie nicht wirklich zusammen leben, sagt es nichts über die Tragfähigkeit dieser Bindung aus. Erst im gemeinsamen Alltag zeigt sich eine gute Partnerschaft.
7. den anderen Loslassen können ist die schwerste Übung
Verliebte glauben an die Kraft des Zaubers: wenn ich mich sehr bemühe, wird der andere sehen wo es lang geht, was ich brauche. Wir können aber nur uns selbst, niemals den anderen ändern. Erst wenn wir den anderen respektieren, können wir ihn loslassen.
8. Partnerschaft ist kein Garant gegen Einsamkeit
In einer innig gelebten Partnerschaft gibt es keine Einsamkeit – das ist die Vorstellung vieler. Und weil Einsamkeit mit Verlassenheit gleichgesetzt wird, führt diese Urangst zu schlimmen Verrenkungen. Aber: Einsamkeit ist unabhängig vom Alleinsein.
9. erfüllte Sexualität verträgt keinen Machtkampf
Wenn zwei miteinander glücklich sind, ist Sexualität kein Problem. Das ist häufig die Vorstellung. Umgekehrt ist eine tiefe Sinnlichkeit jedoch kein Garant fürs Glück. Machtkämpfe zerstören die Lust am Spiel.
10. ein Seitensprung ist oft eine Frage an die Beziehung
Die Aussenbeziehung als Sollbruchstelle in einer nicht tragfähigen Beziehung. Oder gehört der Seitensprung zum Beziehungsalltag. Manchmal keimt auf dem Boden einer verbrannten Erde ein starker Baum.
11. den persönlichen Schätzen zu folgen ist unsere Lebensaufgabe
Ein so harmonisches Paar, sie passen so gut zusammen, die beiden müssen glücklich sein. Das ist die Sicht der Aussenstehenden. Der Preis für diese Anpassung kann aber die Selbstaufgabe sein – ein Opfer, das sich nicht lohnt.
12. Freundschaft ist die höchste Form einer reifen Partnerschaft
Nein nicht die Liebe gilt es ein Leben lang zu strapazieren. Die Freundschaft alleine lebt von dem Respekt und der Freude am anderen, die beide notwendig sind, um alle Krisen zu meistern.